Landeshauptstadt Dresden
Stadtplanungsamt
1. Preis
Städtische, in ihrer Nutzung gegensätzliche Räume in Beziehung zu setzen, heißt für uns, die Eigenarten der Räume miteinander gestaltend und für den Menschen wahrnehmbar, als Spuren in Raum und Zeit zu verbinden.
Der vorhandene Baumbestand aus dem Großen Garten heraus mit Hauptallee, Herkulesallee, wird fortgeführt und gestärkt. Die Alleen werden mit Neupflanzungen ergänzt. Eine klare Definition der funktionalen und räumlichen Komponenten der Alleen bis zum Rathausvorplatz ist übergeordnetes Ziel der freiräumlichen Strukturen. Die Alleen begleiten neu entstehende Boulevards, die die unterschiedlichen Zeiten, Themen, historischen Zusammenhänge und städtebauliche Geschichte vernetzen und vereinen.
Innerhalb des Planungsgebietes treffen die Achsen der Herkulesallee und die schräg liegenden Teilstücke der historischen Lingnerallee aufeinander. Der historische Bezug zur Lingnerallee wird respektiert, sie wird aber nicht mehr offensiv fortgeführt, da sie im städtebaulichen Kontext ihre übergeordnete Rolle verloren hat. Das letzte vollständige Teilstück der Lingnerallee wird in sich als Freiraum erhalten. Mit diesem Entwurfsgedanken wird der Fokus auf die Hauptallee und die Herkulesallee gerichtet. Konsequent werden diese zwei Alleen in Zukunft das Grundgerüst des Parkes und die sie begleitenden Boulevards bilden.
Der derzeitige Restraum des undefinierten „Endes" der Lingnerallee bietet nunmehr das Potential für ein neues "Stadtfoyer", da die tradierte Seh- und Nutzungsgewohnheit der Lingnerallee verlassen wird. Die wesentlichen noch vorhandenen Grundstrukturen der Lingnerallee werden im Bereich des Stadtfoyers unter Berücksichtigung heutiger Anforderungen, die den Fußgängern und Radfahrern Rechnung tragen, einbezogen und weiterentwickelt. Die Wahrnehmung der Lingnerallee im Stadtgrundriss könnte graphisch als Fuge in den verschiedenen Oberflächen sichtbar gehalten werden.